2025 ist das Jahr der Transformation für die Initiative Deutscher Forschungspraxennetze: Mit einer konstituierenden Vertreterversammlung unter Beteiligung aller interessierten allgemeinmedizinischen Universitätsstandorte hat die Initiative sich komplett neu aufgesetzt.
Ein problematischer Strukturfehler wird damit nun endlich behoben: Das Anliegen einer deutschlandweiten Infrastruktur für „Forschung aus der Praxis, für die Praxis“ ließ sich nicht konsequent umsetzen, solange es sich allein um einen Zusammenschluss von sieben temporären BMBF-Verbundprojekten unter Beteiligung von 23 (von 41) allgemeinmedizinischen Universitätsstandorten handelte.
Jetzt beteiligen sich 38 Universitätsstandorte gleichberechtigt unter dem neuen Namen „Initiative Deutscher Forschungspraxennetze DEGAM-ForNet“ und haben bei der konstituierenden Vertreterversammlung am 4. April 2025 ihre Stimme eingebracht.
Die neue Geschäftsordnung (mit Einsetzung der Initiative als Kommission der DEGAM) sowie ein neues Leitbild wurden verabschiedet.

Foto (privat): In Köln anwesende Mitglieder der Vertreterversammlung
Die Steuerungsgruppe wurde gewählt, die mandatiert ist, für die Struktur die Umsetzung der Ziele und Aufgaben sowie die strategische Ausrichtung zu verantworten.
Zur Sprecherin der Steuerungsgruppe wählte die Vertreterversammlung Prof. Jutta Bleidorn (Jena), die die Initiative seit vielen Jahren u.a. im DESAM-Vorstand weiterentwickelt hat. Als ihre beiden Stellvertreter wurden Prof. Achim Mortsiefer (Witten) und Prof. Annika Viniol (Marburg) gewählt. Als Beisitzer wurden Christian Kretzschmann (Würzburg), Elena Hohmann (Münster), Prof. Ildikó Gágyor (Würzburg) und Prof. Stefanie Joos (Tübingen) gewählt. Mitglieder der neuen Steuerungsgruppe sind qua Amt für die Koordinierungsstelle Dr. Leonor Heinz und Prof. Christian Thies.

Foto (privat): Der in Köln anwesende Teil der frisch gewählten Steuerungsgruppe (v.l.n.r.):
Elena Hohmann, Prof. Achim Mortsiefer, Prof. Jutta Bleidorn, Prof. Annika Viniol, Christian Kretzschmann
Somit steht nun ein starkes Team, um die Anliegen der forschenden Allgemeinmedizin in personeller Überschneidung und in enger Zusammenarbeit mit der DEGAM Sektion Forschung zu vertreten und voranzubringen.
Ein neues BMBF-Förderprojekt wird Forschungspraxennetze in Nord- und Süddeutschland sowie die Koordinierungsstelle weiter finanzieren. Ausgesprochen schmerzhaft ist eine Förderlücke in Mitteldeutschland. Die Existenz der dort aufgebauten Forschungspraxennetze ist ernsthaft bedroht. Wo grundsätzlichste Ressourcen fehlen, kann – trotz bestem Willen – keine standortübergreifende Zusammenarbeit erfolgen.
So bleibt keine Zeit, auszuruhen: Die seit 2020 erarbeiteten Werkzeuge (Bsp.: Research Ready-Konzept) helfen, multizentrische Studien effizienter aufzusetzen. Der Erfolg der Initiative Deutscher Forschungspraxennetze – DEGAM-ForNet wird sich zukünftig daran messen lassen, ob diese Werkzeuge implementiert werden und eine nachhaltige Finanzierung der Forschungspraxennetze an den allgemeinmedizinischen Universitätsstandorten nach sich ziehen.
Es bleibt spannend!